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Betrug mit Kunst auf Instagram

Gleich, ob im Haupt- oder Nebenerwerb, Kunstschaffende haben es in letzter Zeit schwierig gehabt, mit ihren Talenten Geld zu verdienen. Betrügerische Elemente haben sich gerade das zunutze gemacht, indem sie gezielt auf die Unsicherheit und den Wunsch nach Einkommen von Künstlerinnen und Künstlern abzielen.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Das Angebot ist verlockend, doch irgendetwas scheint von vornherein nicht zu stimmen. Darum geht es:

Ein lukratives Angebot

Ein Künstler arbeitet konzentriert an einem Kunstwerk. Auf der linken Seite der Collage ist ein Bildschirm zu sehen, auf dem eine Nachricht mit einem verlockenden Angebot angezeigt wird. Der Künstler wirkt begeistert und motiviert.
Abbildung 1 Das verlockende Angebot: Die Nachricht mit einem lukrativen Auftrag erscheint unerwartet. Quelle: Bing

Das Strickmuster ist immer das gleiche. Du wirst angefragt, um ein Bild der Tochter oder des Lieblingsspielzeugs anzufertigen, ein Musikstück zum Kindergeburtstag zu komponieren oder ein Bild aus deinem eigenen Instagram-Profil soll als Vorlage für ein Wandbild oder Ähnliches verwendet werden. Das selbstverständlich gegen Bezahlung. Oft kommt noch eine kurze Deadline hinzu, damit du spontan reagierst und nicht so viel nachdenken sollst.

Die Summe – in der Regel um die 200 US-Dollar – ist dabei mehr oder weniger angemessen für den Arbeitsaufwand oder die Bildrechte. Der Geldbetrag soll anschliessend per Check bezahlt werden.

Und hier ist der Haken: Wenn du bis jetzt mitgespielt hast, hast du nur Zeit vergeudet, auf das falsche Angebot einzugehen. Wenn der Scheck tatsächlich eintreffen sollte, ist er auf einen zu hohen Betrag ausgestellt. Den überschüssigen Betrag sollst du anschliessend zurücküberweisen.

Ein ungedeckter Scheck

Du hast es erahnt. Die ganze Geschichte diente allein dazu, dir Geld aus der Tasche zu ziehen, und ist im Grunde genommen nur eine Variante von Betrugsmaschen, die wie der Lederjacken-Trick seit Urzeiten existieren. Ähnlich funktioniert auch der Trick über Tutti oder Immoscout (oder andere Portale).

[Weiterlesen: Vorsicht: Trickbetrug auf Tutti]

[Weiterlesen: Betrug auf Immoscout24 – das Phänomen der falschen Immobilienanzeigen]

So erkennst du den Trick

Das Profil, über das du angefragt wirst, ist dir bis dahin unbekannt, doch Vorsicht, auch gut bekannte Freundinnen und Freunde können gehackt worden sein. Das Profil sieht generisch aus, nur wenige und belanglose Bilder wurden eingestellt, die Anzahl der Followerinnen und Follower ist gering. Oder die Anzahl der Likes verhältnismässig niedrig.

Erweiterte Schutzmassnahmen

  1. Überprüfe das Profil gründlich: Suche nach Unregelmässigkeiten und frage im Zweifel bei gemeinsamen Kontakten nach. Google das Profilbild oder andere Details, um zu sehen, ob sie von einem echten Konto gestohlen wurden.
  2. Treuhanddienste bieten Schutz: Solltest du dich für den Auftrag entscheiden, nutze Treuhanddienste wie z. B. PayPal, das von den meisten Plattformen angeboten wird. Diese «Zwischenhändler» bieten Schutz für Verkäufer und Käufer.
  3. Vorsicht bei unerwarteten Zahlungen: Akzeptiere keine Überzahlungen und lasse dich nicht dazu überreden, überschüssige Beträge zurückzuzahlen. Dies ist ein klares Warnsignal für einen Betrug.

Rechtliche Schritte und Meldemöglichkeiten

Wenn du Opfer eines solchen Betrugs geworden bist oder einen Betrugsversuch vermutest, melde den Vorfall sofort. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst:

  • Melde den Vorfall bei der Plattform: Jede Social-Media-Plattform hat eine Funktion zur Meldung von verdächtigen Aktivitäten.
  • Kontaktiere deine Bank: Informiere deine Bank über den Betrugsversuch, insbesondere wenn du bereits Zahlungen erhalten oder gesendet hast.
  • Erstatte Anzeige: In schweren Fällen kannst du Anzeige bei der Polizei erstatten und den Vorfall der lokalen Verbraucherzentrale melden.

Persönliche Erfahrungsberichte

Es ist hilfreich, sich über Erfahrungen anderer Kunstschaffender zu informieren. Lies in Foren oder Blogs von ähnlichen Fällen und lerne aus deren Erfahrungen. Anhand einer fiktiven Geschichte hier noch einmal, wie diese Betrugsmasche in der Regel abläuft:

Abbildung 2 Verdächtige Entdeckung: Ein überzogener Scheck und eine zweifelhafte Nachricht. Quelle: Bing

Lisa, eine freiberufliche Illustratorin, erhielt eine Anfrage, ein Porträt zu zeichnen. Der Auftrag klang vielversprechend, und die Bezahlung sollte per Check erfolgen. Als der Scheck eintraf, war der Betrag deutlich höher als vereinbart. Der Auftraggeber bat sie, den überschüssigen Betrag zurückzuüberweisen. Glücklicherweise hatte Lisa zuvor von solchen Betrugsmaschen gehört und verweigerte die Überweisung. Sie meldete den Vorfall und verhinderte so, Opfer eines Betrugs zu werden.

 

Verschwende keine Zeit

Wenn du eine ähnliche Anfrage mit betrügerischen Absichten bekommst, vergeude keine Zeit. Befolge diese drei Schritte: Melde das Profil, blockiere es und lösche die Nachricht. Und wenn du wissen möchtest, was für weitere Betrugsversuche über den Instagram-Messenger möglich sind, empfehlen wir diesen Blogbeitrag von uns zu diesem Thema.

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