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Wenn die Zeit rast: So holst du dir den Moment zurück

Collage aus bunten Pappstücken, die eine symbolische Darstellung einer Uhr mit Zeigern, die in den Horizont zeigen, und einer Landschaft mit Sonnenuntergang, Hügeln und Bergen zeigt, als Metapher für die Reise der Zeit.

Schon wieder ist ein Jahr vergangen, und das Ende rückt näher. Ein Blick auf den Kalender, und viele fragen sich: «Wo ist die Zeit geblieben?» Gerade war doch noch Januar, und plötzlich ist Dezember. Dieses Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht, begleitet viele von uns – je älter wir werden, desto deutlicher scheint es zu werden.

 

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 3 Minuten

 

Doch warum ist das so? Es hat mit der Summe unserer bisherigen Erlebnisse und der Intensität neuer Erfahrungen zu tun.

 

Lebensjahre und Erinnerungen: Warum Zeit schneller vergeht

Unser Empfinden von Zeit verändert sich mit den Jahren: Ein Jahr bedeutet für ein Kind, das erst ein Jahrzehnt erlebt hat, viel mehr als für einen Erwachsenen, der schon viel älter ist. Diese relative Perspektive lässt die Zeit scheinbar immer schneller vergehen, je älter wir werden. Doch es sind nicht nur die Jahre, die uns diese Wahrnehmung vermitteln – auch die Intensität und Vielfalt unserer Erlebnisse spielt eine entscheidende Rolle.

Unsere ersten Lebensjahrzehnte sind geprägt von einer Flut neuer Erfahrungen: Wir wachsen, lernen, verlieben uns zum ersten Mal, beginnen eine Ausbildung oder starten in den Beruf – alles fühlt sich aufregend und frisch an. Doch mit zunehmendem Alter stabilisieren sich diese Bereiche. Routinen übernehmen, und die Zahl echter Neuerungen im Leben nimmt ab.

 

Die Routine ersetzt das Abenteuer

Mit der Zeit gibt es immer weniger «erste Male», die unser Herz höherschlagen lassen – die erste Liebe, der erste Job, das erste eigene Zuhause. Stattdessen prägen Vertrautheit und Gewohnheit unseren Alltag. Dadurch wirken spätere Lebensjahre weniger ereignisreich und verstreichen gefühlt schneller.

Je mehr wir in einem Zeitraum erleben, desto «voller» und länger erscheint er im Rückblick. Eine ereignisreiche Woche, gefüllt mit emotionalen Momenten, bleibt im Gedächtnis und dehnt die gefühlte Zeit. Monotone Tage hingegen hinterlassen kaum Eindrücke und verschwimmen schnell im Fluss der Erinnerungen.

 

Das Paradoxon der Zeitwahrnehmung: Von Momenten, die vergehen und denen, die bleiben

Eine Collage aus bunten Pappstücken zeigt eine Schiffsuhr, deren Zeiger in einen Kompass übergehen. Eine Figur blickt auf einen Horizont, der verschiedene Landschaften wie Berge, Wälder und Meere darstellt, was die Reise und den Verlauf der Zeit visualisiert.
Abbildung 1 Die Reise der Zeit – Eine Collage aus bunten Pappstücken symbolisiert den Verlauf von Erinnerungen und Veränderungen, die unseren Alltag bereichern. Quelle: Bing

Die Zeit, die wir im Moment erleben, erscheint uns zunächst gleich lang– egal wie alt wir sind. Doch je mehr Erlebnisse dieser Zeit zugeordnet werden, desto intensiver und länger wirkt sie im Rückblick. Während ein ereignisreicher Tag wie im Flug vergeht, bleibt er in der Erinnerung oft lange präsent. Auf der anderen Seite ziehen sich monotone Phasen wie ein endloser Strom – der Augenblick scheint sich zu dehnen, doch rückblickend bleiben diese Zeiten oft wie leere Lücken im Gedächtnis. Ein anschauliches Beispiel für dieses Paradoxon sind die Pandemiejahre: Während der Lockdowns schien die Zeit quälend lang, fast stillzustehen, und dennoch sind diese Jahre in der Erinnerung verblasst, fast vergessen.

 

Eine Lösung: Erinnerungen schaffen, um die Zeit zu dehnen

Um das Gefühl, dass die Zeit immer schneller verfliegt, zu entschleunigen, hilft es, bewusst neue Erlebnisse in den Alltag zu integrieren. Schon kleine Veränderungen können ausreichen, um eingefahrene Routinen zu durchbrechen und dem Gehirn neue Impulse zu geben. Wer den Alltag etwas bunter gestaltet, erzeugt Erinnerungen, die in der Rückschau Zeit zu dehnen scheinen. Das kann ein einfacher Wechsel der Route zur Arbeit sein, ein neues Rezept ausprobieren oder der Besuch eines Sportkurses. Reisen, das Erlernen eines Instruments oder ein Tanzkurs erweitern nicht nur den Horizont, sondern hinterlassen nachhaltige Eindrücke.

Aber auch kleine Momente bewusst wahrzunehmen, macht einen Unterschied: Achtsamkeit im Alltag schärft die Sinne. Sei es das bewusste Geniessen eines Kaffees, das Beobachten von Menschen oder das Eintauchen in einen Sonnenaufgang – solche Aktivitäten lassen selbst die alltäglichsten Routinen intensiver und erfüllender erscheinen. Kreative Herausforderungen wie Malen, Fotografieren oder Schreiben regen nicht nur den Geist an, sondern laden uns auch ein, den Moment festzuhalten und bewusst zu geniessen.

Wer sein Leben auf diese Weise füllt, entgeht dem Gefühl, dass die Jahre im Rückblick «verloren» sind. Indem wir dem Alltag Highlights hinzufügen, machen wir das Leben reicher und gewinnen subjektiv Zeit zurück. Es ist nicht entscheidend, wie viel Zeit uns zur Verfügung steht, sondern wie wir sie füllen. Wie ein Schiff, das in unbekannte Gewässer aufbricht, können wir selbst bestimmen, in welche Richtung unsere Reise geht. Neue Abenteuer, gross und klein, warten darauf, entdeckt zu werden. Wer weiss, vielleicht steckt in jedem Tag ein kleiner Schatz, der darauf wartet, gehoben zu werden.

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