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Trend: Beauty-Filter für Videokonferenzen – sinnvoll oder unnötiger Unfug?

Videokonferenzen haben sich etabliert. Beauty-Blogger und Influencer im Allgemeinen helfen ihrer Schönheit gerne mal auf digitalem Wege nach. Auch bei Liveübertragungen wird schnell mal zur virtuellen Kosmetik gegriffen, was mitunter auch zu amüsanten Pannen führen kann.

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 Es sind die ersten Anzeichen des Web 4.0. In nicht allzu ferner Zukunft werden wir uns mit rosa Kaninchen unterhalten und nicht mehr wissen, ob Frau, Mann oder Maschine dahintersteckt. Ob es uns gefallen wird oder nicht, ein Zurück wird es nicht mehr geben.

[Weiterlesen: Künstliche Intelligenz und Singularität – was uns nach Web 4.0 erwartet]

Die  Zoom-Lösung für alle

Die Videostreaming-Plattform Zoom verfügt bereits über Standardfunktionen für einen blendenden Auftritt vor der Kamera. «Mein Erscheinungsbild retuschieren», «HD Video» und «Virtueller Hintergrund» sollen ein bestmögliches Videoerlebnis ermöglichen. Bereits die digitale Retuschefunktion versieht das Antlitz mit jenem pudrigen Weichzeichner-Effekt, ohne den es in der Onlinewelt anscheinend nicht mehr zu gehen scheint.

Vergleichsbild eines Zoom-Selbstversuchs: Links zeigt sich ein Bild mit 38 % Weichzeichner, welches eine deutlich glattere und verbesserte Darstellung im Vergleich zum Originalbild rechts aufweist. Das Original wirkt natürlicher, während der Weichzeichner die Bildqualität verbessert, jedoch bei weiterem Anstieg unnatürlich wirken könnte.
Abbildung 1 Zoom-Selbstversuch: Bereits 38 % Weichzeichner (links) bringen eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Original (rechts). Doch mehr wirkt deutlich unnatürlich.

Auch Teams bietet – neben der Möglichkeit einen Avatar zu benutzen – in den Geräteeinstellungen unter der Option «Weicher Fokus» eine gleichwertige Filterfunktion.

Doch auch andere Anbieter bedienen diesen neu entstandenen Markt.

Fürs Business – PerfectCam

Das Demovideo ist beeindruckend: Makelloses und (fast) natürliches Aussehen ist mit wenigen Klicks möglich. Die Technik dahinter, damit das Make-up perfekt sitzt, kommt vom Spezialisten für Gesichtserkennung CyberLink. Für Privatanwender und eher poppige Videoevents gibt es von derselben Softwareschmiede YouCam, das sich zwar auch für den beruflichen Einsatz eignet, sich aber eher an ein jüngeres Publikum richtet. Beiden Anwendungen gemein ist die unkomplizierte Integration in bestehende Video-Chat-Systeme. Die «Beauty-Cam» tritt einfach an die Stelle der Webcam. Auch Avatare – Sie erinnern sich an den rosa Hasen? – sind möglich.

Für Lacher – Snap Cam

Snap Cam ist mittlerweile nicht mehr als eigenständige App erhältlich, lässt sich jedoch als Erweiterung für Google Chrome installieren und auch auf Snapchat für Web weiterhin benutzen. Mit dieser Erweiterung kommen über 1 000 der beliebten Snapchat-Filter. Klopapierrollen als Kopfbedeckung oder sprechende Kartoffel – die meisten Filter sind mehr für einen kurzen Lacher gut als für ein professionelles Meeting.

Zweifaches Vergleichsbild: Links ist der Nutzer mit Klopapierrollen auf dem Kopf abgebildet, während er rechts als sprechende Kartoffel, unter der Erde vergraben, dargestellt wird. Beide Darstellungen sind humorvoll und zeigen kreative Transformationen.
Abbildung 2 Unmengen an Klopapier oder sprechende Kartoffel – hier bleibt kein Auge trocken.

Fazit

Es gilt mehr denn je: Traue nichts, was du auf einem Bildschirm siehst. Ebenso wenig ist es erstaunlich, dass die derzeitige Situation, in der Videokonferenzen an der Tagesordnung sind, gleichwohl die Entstehung von passenden Beauty-Linsen begünstigt. Und seien wir mal ehrlich, mit einem Klick die Augenringe zu vertuschen oder zumindest abzumildern, klingt verlockend. Auch die praktischen Aspekte eines virtuellen Make-ups sind nicht zu übersehen. Statt frühmorgens vor dem Spiegel das Aussehen auf Business-like zu trimmen, nur um an einer kurzen Konferenz von zu Hause aus über die Webcam teilzunehmen, da ist der schnelle Klick zum (dezenten) Cyber-Make-up oder zur virtuellen Rasur viel pragmatischer.

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