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Nachhaltige Architektur – Recycling am Bau

Alte Baustoffe werden zu neuen: Jedes Jahr fallen in der Schweiz etwa 17 Millionen Tonnen Bauabfall beim Rückbau an. Die Baubranche ist auf der Suche nach Baustoffen und Bauteilen, die einfach recycelt und mehrfach verwendet werden können, ganz nach dem neuesten Stand der Technik.

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Dabei ist recyceltes Baumaterial keineswegs minderwertig. Es wird nach strengen SN-Normen hergestellt und qualitätsüberwacht. Jetzt ist es wichtig, Planende, Ingenieure, Architekten und Bauträger von der Idee des Kreislaufs und der funktionalen Anwendung hochwertiger Recyclingbaustoffe zu überzeugen.

Recycelter Beton ist nichts Neues

Die Recyclingtechnologie für Beton existiert schon seit einiger Zeit, und der Einsatz von recyceltem Beton wird immer häufiger praktiziert. Beim Recycling von Beton werden die alten Betonabfälle zunächst zerkleinert und Verunreinigungen entfernt. Anschliessend werden sie als Zuschlagstoffe bei der Herstellung von neuem Beton verwendet. Da bei dieser Vorgehensweise der neue Beton zusätzlich carbonatisiert werden muss, um eine ausreichende Härte zu erlangen, wird bei der Herstellung von Recyclingbeton zusätzliches CO2 gebunden.

Der Vorteil des Betonrecyclings liegt darin, dass Ressourcen gespart und die Umweltbelastung verringert werden können. Durch die Verwendung von recyceltem Beton werden natürliche Rohstoffe wie Sand, Kies und Zement eingespart. Zudem reduziert sich der Bedarf an Deponieraum für Betonabfälle.

In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung von Recyclingtechnologien und -verfahren für Beton erzielt, um eine effiziente und nachhaltige Nutzung zu gewährleisten.

Wir müssen aufhören, zu verschwenden

Energie, die gar nicht erst produziert werden muss, ist die beste Energieeinsparung. Die Baubranche boomt und ist zugleich für 40 Prozent des globalen CO2-Ausstosses verantwortlich. Zirkuläres Bauen, das auf Wiederverwertung setzt, kann hier helfen. Dass gebrauchte Bauteile recycelt werden, ist in der Bauwirtschaft nicht unüblich, Projekte im grossen Stil sind hingegen noch selten.

Der Rückbau der alten Stadtbücherei aus den 1950er-Jahren in Augsburg ist ein Projekt, das in dieser Grössenordnung im öffentlichen Bereich ein Novum darstellt. Möglich wurde es in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg. Zugleich diente es zum Anschauungsunterricht für zukünftige Architektinnen und Architekten, die lernen, gebrauchte Bauteile in ihre Entwürfe zu integrieren.

Vom Veloständer bis zum Treppengeländer wurden alle Bauteile von Studierenden vermessen und fotografiert und anschliessend auf einer eigens bereitgestellten Verkaufsplattform angeboten. Das Projekt war erfolgreich. Kurz vor Ende der Aktion waren bereits 70 Prozent der alten Bauteile verkauft. Weitere Gebäude könnten folgen. Der Freistaat Bayern besitzt Tausende ähnlicher Gebäude, die ebenfalls zum Rückbau anstehen.

Situation in der Schweiz ähnlich

Doch auch hier sieht die Situation ähnlich wie im benachbarten Bundesland aus. Am Walkeweg beim Dreispitz-Areal in Basel entstehen 120 preisgünstige Wohnungen und eine Unterkunft für Flüchtlinge, für die Bauteile aus rückgebauten kantonalen Liegenschaften verwendet werden. Hier ist das Recycling von Betonelementen rückgebauter Parkhäuser vorgesehen und stellt bislang schweizweit das grösste Projekt zirkulären Bauens dar.

Recycling am Bau ist nicht ohne Probleme möglich

Das zirkuläre Bauen stösst jedoch noch auf Herausforderungen, es fehlen noch die Netzwerke und Logistik dafür. Ein Portal zum Wiederverkauf wie in Bayern existiert in der Schweiz derzeit noch nicht. Daher bezieht sich das Recycling von Bauteilen nur auf Einzelprojekte oder Ausschreibungen. Zusätzlich erschweren unterschiedliche Normen, Gewährleistung, Haftung, Brandschutz und auch die Tatsache, dass viele Verbundbaustoffe gar nicht wiederverwertet werden können, Recycling am Bau.

Bei neuen Projekten ist es daher wichtig, bereits von Anfang an darauf zu achten, dass möglichst viele Teile wiederverwendet werden können.

Informatik muss unterstützend helfen

Entscheidungsträger in der Baubranche haben positive Erwartungen für die kommenden zwölf Monate. Insbesondere Bauträger und Projektentwickelnde sind optimistisch gestimmt.

Das liegt darin, dass sich die Unternehmen trotz zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen verstärkt um ihre digitale Transformation bemühen. Etliche haben in den letzten Monaten bereits deutlich in digitale Technologien investiert, und ein Grossteil sieht sich auf einem guten Weg zur digitalen Transformation.

Die Baubranche setzt verstärkt auf digitale Technologien, insbesondere im Projektmanagement, um ihre komplexen Aufgaben besser zu bewältigen. «Trendige» Technologien wie Drohnen, Robotik und KI werden aber noch kaum verwendet. Wichtig ist vielmehr die Vernetzung von Informationen, um eine ständige Verfügbarkeit aller Projektinformationen zu gewährleisten, was insbesondere auf der Baustelle die Produktivität erheblich steigern kann.

Auch das Erfassen und Verringern der CO2-Emissionen ist eine Herausforderung, der sich die Baubranche stellen muss. Etwas, was mit zirkulärem Bauen möglich sein wird.

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