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Das Smartphone als Arbeitsplatz

Privat erledigt das Smartphone für mich nahezu alles. Kann es das auch bei der Arbeit, im Homeoffice? Ein Experiment.

Durchschnittliche Lesezeit ca. 2 Minuten

Musikhören, Videochats mit Freunden, Filmschnitt oder mal ein kurzes Spiel zur Entspannung. Wenn ich nicht arbeite, benutze ich mein Handy häufiger als einen Computer. Und tatsächlich, die derzeitigen Spitzenmodelle von Apple, Samsung und Co. sind so leistungsfähig wie der PC, der noch vor ein paar Jahren an einem durchschnittlichen Arbeitsplatz eingesetzt wurde. Also müsste im Umkehrschluss ein aktuelles Smartphone mit dem Einsatz als Arbeitsgerät keine Probleme haben – ein Selbstversuch.

EXTERNE TASTATUR – DER PURE LUXUS

Die derzeitige Situation hat mich – wie so viele andere auch – ins Homeoffice befördert. Immer häufiger nehme ich mein Smartphone aus der Tasche und checke meine E-Mails von der Arbeit oder kommuniziere mit meinen Teamkollegen über Teams oder WhatsApp. Ich entschliesse mich, eine Tastatur anzuschliessen, die extra für mobile Geräte konzipiert wurde. Mein Modell stammt von Logitech und nennt sich „Keys-To-Go“. Das Koppeln mit meinem Gerät über Bluetooth funktioniert gewohnt problemlos. Auf der verschweissten Folientastatur schreibt es sich überraschend komfortabel. Es ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass sie für den mobilen Einsatz gedacht ist. Keine Krümel geraten zwischen die Tasten, und auch ein paar Wasserspritzer scheinen dem Gerät nichts anhaben zu können. Über einen Ein-Aus-Schalter kann ich es unkompliziert mit meinem Handy verbinden und wieder trennen. Der Hersteller verspricht mir bei geladenem Akku eine Betriebszeit von drei Monaten. Geladen wird über einen Micro-USB-Port.

Ich bin überrascht, wie viel mehr ich bereit bin, auf meinem Telefon zu erledigen, sobald die Tastatur angeschlossen ist. Ich beantworte längere E-Mails oder erstelle Dokumente, für die ich sonst an den Computer gegangen wäre – auch dieser Text entstand am Smartphone. Das mobile Arbeiten wird allein dadurch viel unkomplizierter. Der Clou: die speziellen Funktionstasten für Shortcuts auf meinem Gerät z. B. zum schnellen Wechseln zwischen den Apps, zum Zugriff auf die Tastatureinstellungen oder zum Kopieren und Einfügen über die Zwischenablage.

Noch eine Spur komfortabler wird das Schreiben jedoch, wenn ich meine Apple Bluetooth-Tatstatur mit dem iPhone kopple. Vom Schreibgefühl her habe ich den Eindruck, an meinem PC zu sitzen und nicht am Telefon – allein die Maus fehlt mir noch, doch bereits seit iOS 13 gibt es erste Ansätze einer Mausunterstützung an iPhone und iPad.

MEHR DURCHBLICK – DER EXTERNE MONITOR

Ich führe meinen Selbstversuch fort und besorge mir einen Adapter auf HDMI. Nun kann ich mein Telefon an einen externen Monitor anschliessen, oder an einen Beamer, um eine Präsentation zu machen. Wer über einen Apple TV oder AirPlay-kompatiblen Fernseher verfügt, kann über Bildschirmsynchronisierung den Bildschirminhalt seines iPhones oder iPads auf einem grossen Monitor darstellen lassen – ohne zusätzlichen Adapter. Nun wird das Smartphone zum Desktop-Gerät. Über Remote-Desktop oder Citrix kann ich auf Apps auf anderen PCs oder in der Cloud zugreifen, und ich stelle mir die Frage, ob wir in Zukunft tatsächlich noch einen PC benötigen werden, oder ob uns ein einziges Gerät genügen wird, das sich je nach Situation unseren Bedürfnissen anpassen wird?

Möglich ist es jetzt schon, einzig die Apps und die Peripherie-Geräte benötigen noch ein wenig Feintuning, um mich vollständig vergessen zu lassen, dass ich gerade am Telefon sitze und arbeite und nicht am Desktop-PC. Eine externe Tastatur für das Smartphone und einen Adapter zum Anschluss eines externen Monitors sind zusammen für etwa 120 Franken zu haben. Das Experiment ist nicht sehr kostspielig, kann aber einen nicht zu vernachlässigenden Zugewinn an Flexibilität bringen. Tastatur sowie HDMI-Adapter werden mich in Zukunft jedenfalls öfters im Rucksack begleiten, um unterwegs zusammen mit meinem Telefon benutzt zu werden.

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