Teams und Zoom sind beide hervorragende Videokonferenz-Apps – welche Software ist nun die richtige Wahl für Remote-Meetings? Gibt es hier eine klare Empfehlung, oder existieren Einsatzbereiche, für die der Dienst des einen besser als der des anderen ist?
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Zoom vs. Teams – es kommt auf den Einsatzzweck an
Je nachdem, wo deine Prioritäten liegen, kann tatsächlich eine der beiden Apps besser geeignet sein.
Kurz zusammengefasst ist Zoom ein hervorragendes Tool für Videokonferenzen, das speziell für diesen Zweck optimiert wurde und dafür auch mehr Konfigurationsmöglichkeiten als Teams bietet. Dabei bleibt Zoom immer intuitiv bedienbar und kommt mit schlechteren Internetverbindungen besser zurecht als Teams.
Teams ermöglicht ebenfalls Videokonferenzen, ist aber im Vergleich zu Zoom mehr auf Zusammenarbeit ausgerichtet und bringt bereits entsprechende Funktionen dafür mit. Dieser Funktionsumfang macht Teams jedoch etwas unübersichtlicher in der Bedienung.
Besondere Unterschiede der beiden Apps sind folgende:
Microsoft Teams ist eine Produktivitäts-App, deren Schwerpunkt nicht allein auf Meetings liegt
Microsoft Teams ist fest in die Microsoft-Office-Apps integriert. So kannst du im Team gemeinsam an Office-Dokumenten arbeiten, oder über die bereits eingebaute Wiki-Funktion Nachschlagewerke verfassen. Wem der Umfang des Wikis nicht genügt, der fügt einfach über die Registerkarten-Funktion ein vielseitiges OneNote-Notizbuch für alle Beteiligten ein. Mit einer derartigen Integration kann Zoom nicht aufwarten.
Oft bleiben die praktischen Funktionen von Teams jedoch ungenutzt, da allein aufgrund der grossen Anzahl an Möglichkeiten sich die Bedienung der App weniger intuitiv gestaltet.
Teams punktet bei Besprechungen und bei der Zusammenarbeit
Der Chat von Zoom mag in seiner Funktion als Box für Nachrichten vollkommen ausreichend sein.
Vergleicht man diese Funktion jedoch mit derjenigen, die Teams bereitstellt, wird der Unterschied schnell klar: Teams setzt auf Zusammenarbeit.
Auch hier ist Zoom intuitiver zu bedienen. Teams bietet jedoch viel mehr Funktionen im direkten Zugriff – auch wenn diese vielleicht zunächst einmal gesucht und ggf. konfiguriert werden müssen.
Was das Teilen von Bildschirmen und die Steuerung anderer Computer angeht, sind beide Tools sehr ausgefeilt.
Was die Whiteboard-Funktion beider Apps angeht, hatte bis vor Kurzem Teams die Nase vorne.
Hatte, denn Zoom hat hier entsprechend nachgelegt.
Letztlich entscheidet hier der persönliche Geschmack, welches Whiteboard bevorzugt wird. Mit beiden Lösungen lassen sich jedenfalls mehr als nur passable Resultate erzielen.
Zoom eignet sich besser für externe Meetings
Es ist kein Wunder, dass öffentliche Meetings, die sich an eine bunt zusammengewürfelte Menge an Teilnehmenden richten, mit Zoom abgehalten werden. Nicht dass es schwierig wäre, auch ausserhalb einer Organisation an einem Teams-Meeting teilzunehmen, doch die Einstiegshürde zu Zoom-Meetings ist lächerlich einfach: Der Link zum Meeting genügt. Bei Teams sollte entweder die Teams-App oder zumindest Microsoft Edge oder Google Chrome installiert sein.
Zoom eignet sich ebenfalls, um mit Livestreaming neue Zielgruppen über Social Media zu erreichen. Ebenso verfügt Zoom über ein separates Paket nur für die Durchführung von Webinaren und Veranstaltungen. Die Business-Version von Teams verfügt auch über eine Webinar-Funktion, doch ist sie eher eine Nebenoption und keine Hauptfunktion der App. Der Fokus von Teams liegt auf internen Meetings und richtet sich nach den Bedürfnissen von Unternehmen.
Zoom kommt besser mit grösseren Meetings und langsamem Internet zurecht
Sowohl Zoom als auch Teams sind leistungsstarke Softwares für Videokonferenzen, und auf dem Papier liegen sie in Sachen Videoauflösung gleichauf.
Zoom ist besser darin, grössere Meetings zu bewältigen, selbst wenn Teilnehmende eine schlechte Internetverbindung haben. Der Schwerpunkt von Zoom liegt auf Videokonferenzen, wohingegen Teams mit einer Menge anderer Funktionen für die Zusammenarbeit aufwartet. Das bedeutet allerdings auch, dass bei Teams Abstriche – wenn auch geringfügige – bei der Videoqualität oder -verbindung gemacht werden müssen.
Sowohl Zoom als auch Teams haben grossartige App-Integrationen
Zoom bietet zwar mehr App-Integration als Teams, dafür ist Teams fest in die anderen Microsoft-365-Apps eingebunden, was die Nutzung von Microsoft-Office-Apps über Teams reibungsloser gestaltet. Beide Apps lassen sich des Weiteren mit Apps verbinden (z. B. Zapier), über die eine Integration von zahlreichen Web-Apps möglich ist, selbst wenn dies Zoom oder Teams nicht direkt ermöglichen.
Teams vs. Zoom: Das Urteil
Abgesehen von ein paar Details sind Zoom und Teams ziemlich vergleichbar, wenn es um Videokonferenzen geht. Und dennoch sind es verschiedene Tools, von denen jedes einen anderen Ansatz verfolgt.
Auch wenn die meisten Anforderungen mit der einen wie mit der anderen App erfüllt werden, richtet sich Zoom mehr an die Welt ausserhalb einer Organisation, wohingegen Teams für die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb eines Unternehmens besser geeignet ist und fester Bestandteil des Microsoft-365-Pakets ist.
Glücklicherweise muss sich niemand für eine Lösung entscheiden. Beide Apps können friedlich nebeneinander koexistieren. Zoom lässt sich problemlos über das Outlook-Plug-in steuern, und wer so weit gehen und Zoom-Meetings direkt aus Teams starten möchte, auch das ist möglich. Eine Anleitung dazu, wie das zu bewerkstelligen ist, findest du hier.
[Weiterlesen: So startest du Zoom aus Microsoft Teams]