Die Dürreperiode 2022 bekam auch die Schweiz zu spüren, die bis anhin als «Wasserschloss Europas» galt
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Noch 2018 behauptete Bernhard Gyger, Geschäftsführer des Wasserverbunds Region Bern (WVRB AG) in einem Interview mit dem Bernerbär, man könne das Wasser bedenkenlos laufenlassen, in Bern gäbe es keine Probleme bei der Wasserversorgung. Doch auch 2018 wurden die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden Heimiswil und Affoltern aufgefordert, Wasser sparsam zu benutzen. 2022 war dies erneut der Fall.
2022 wird es erneut ernst in der Region Bern
Der Verzicht auf Rasenbewässerung, Autowaschen und Pool-Neufüllungen sowie Kulturbewässerung soll helfen, in beiden Gemeinden die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten.
Die Kulturbewässerung muss mit dem Brunnenmeister abgesprochen werden. Wasserentnahme aus dem Hydranten ist ohne Bewilligung verboten.
Selbst wenn es um die Trinkwassersicherheit im Kanton Bern besser als anderswo bestellt ist – nicht verbrauchtes Trinkwasser wird zurück in die Aare geleitet – sollte sich nicht zuletzt auch aus Kostengründen langfristig ein verantwortungsvollerer Umgang mit der Ressource Trinkwasser einstellen.
So kannst du im Haushalt Wasser sparen
Geschirrspüler sind sparsamer im Wasser- und Energieverbrauch als der Abwasch von Hand. Verwende daher beim Geschirrspülen ein Eco-Programm. Eco-Programme brauchen zwar länger, sparen aber durch die niedrige Temperatur Energie und auch Wasser. Das genügt bei normal verschmutztem Geschirr. Auch das Vorspülen kann in der Regel entfallen. Um die Spülmaschine zu pflegen, solltest du mindestens einmal im Monat bei mindestens 60 Grad spülen.

50 Grad reichen normalerweise bereits, um Geschirr hygienisch zu reinigen. Hast du jedoch Geschirr, auf dem etwa Fleisch zubereitet wurde, das einige Tage ungespült stehenblieb, solltest du es auch bei 60 Grad reinigen. Das vernichtet pathogene Keime.
Moderne Spülmaschinen verbrauchen weniger Wasser und Energie als alte. Das wird durch niedrigere Temperaturen und geringere Pumpenleistungen möglich. Programme mit kürzeren Laufzeiten verbrauchen in der Regel mehr Wasser und Energie.
Wichtig ist auch ein umsichtiger Umgang mit der Maschine. Nur volle Spülmaschinen arbeiten wirklich sparsam.
Wenn du von Hand abwaschen musst, wasche alles Geschirr auf einmal im Spülbecken ab und spülen es im Idealfall auch in einem Durchgang. Ideal ist hier ein Doppel-Spülbecken.
Noch mehr Einsparpotenzial
Obst und Gemüse nicht einzeln waschen. Besser das Spülbecken oder eine Schüssel volllaufen lassen und darin alles Obst und Gemüse zusammen mit einer Gemüsebürste waschen. Neue Einhandmischer als Küchenarmatur sind besonders effizient, damit kann bis zu 50 Prozent an Wasser eingespart werden. Bei älteren Küchenarmaturen kann mit einem Perlator Wasser gespart werden. Das gilt auch für die Duscharmatur. Einen tropfenden Hahn solltest du schleunigst reparieren lassen. Er gehört zu den größten Wasserverschwendern.
Viele neue Waschmaschinen passen die Wassermenge automatisch an die Waschladung an. Aber nur, wenn du volle Waschladungen durchlaufen lässt. Das spart bis zu zehn Liter pro Waschgang.
Beim Zähneputzen und Händewaschen das Wasser nicht unnötig laufen lassen, sondern nur zum Benetzen der Hände oder Zahnbürste und anschliessend beim Ab- oder Ausspülen.
Hoffen, dass das Worst-Case-Szenario ausbleibt
Wir alle hoffen auf ein gemässigteres Klima, was die generelle globale Entwicklung angeht. Dennoch schadet es nicht, mit dem wertvollen Trinkwasser bewusster umzugehen.