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Cybercrime ist eine reale Bedrohung – Teil acht, Logikbomben – heimtückisch versteckter Schadcode

Bei Logikbomben handelt es sich nicht um besonders knifflige Sudokus.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Der Schadcode einer Logikbombe kann sich theoretisch in jedem Programm verstecken. Besonders vertrackt: Was die Bombe auslöst und welchen Schaden sie dabei anrichtet, stellt sich erst dann heraus, wenn sie losgeht.

Logik- und Zeitbomben

Eine Logikbombe ist ein Schadcode, der in einem System platziert wird, sei es in einem Programm, in einem Betriebssystem oder in einem Netzwerk. Eine Logikbombe fängt man sich nicht ein wie einen Virus oder Wurm, sie wird gezielt von jemandem an ihrem Platz abgelegt. Oft von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Unternehmens, die oder der Zugang zu Netzwerk, Systemen oder Programmen hat und dort bösartigen Code einschleusen kann.

Logikbomben detonieren dann, wenn ein bestimmter Fall eintritt, z. B. eine Datei geöffnet wird (die Datei ist dabei nicht zwingend infiziert) oder ein Log-in nicht erfolgt.

Zeitbomben hingegen detonieren zu einem bestimmten Zeitpunkt, ohne dass dabei eine weitere Bedingung nötig wäre. Im Grunde genommen sind beide Schadcodes nahezu gleich, nur dass eine Zeitbombe immer irgendwann explodieren wird, während eine Logikbombe nur dann hochgeht, wenn sie versehentlich ausgelöst wird.

Was dann passiert, kann im Vorfeld nur schwer abgeschätzt werden. Möglich ist die gesamte Bandbreite von vergleichsweise harmlosem Schabernack – verdrehte Anzeige, Systemabsturz – über das Einrichten einer Hintertür, um weiteren Schaden anzurichten, bis hin zur Zerstörung kompletter Systeme.

Bis dahin funktionieren Computer und Netzwerke einwandfrei. Logikbomben können über lange Zeit inaktiv und unentdeckt bleiben. Sie lassen sich schwer und nur mit einem grossen Wissen über das Programm oder das System, in dem sie sich verstecken, erkennen.

Der Stuxnet-Virus bestand beispielsweise aus einer Logikbombe, die Zentrifugen zur Uran-Anreicherung beschädigte, sobald die Sensoren einen gewissen Zustand der Zentrifuge registrierten. Stuxnet wurde über einen Computerwurm eingeschleust, der tausende iranische Zentrifugen in Natanz zerstört haben soll.

Schutz vor Logikbomben

Ein bedrohter Computer, umringt von Bomben, die von einem Hacker platziert wurden.
Abbildung 1 Eine Logikbombe explodiert vielleicht irgendwann. Eine Zeitbombe immer irgendwann. Bevor sie Schaden anrichten können, bleiben sie meist lange Zeit unentdeckt.

Logikbomben können überall lauern, doch, wenn du dubiose Programme oder Programme aus fraglichen Quellen auf deinen Computer lädst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Software unliebsame Überraschungen für dich bereithält. Ein aktueller Schutz vor Viren kann Logikbomben entschärfen, noch bevor sie explodieren. Und selbst wenn das unmöglich sein sollte, ist er zumindest in der Lage, schädliche Aktionen zu unterbinden, noch bevor sie von der Logikbombe ausgeführt werden können.

Eine Zusatzversicherung, die kein Zusatz mehr sein sollte

Hast du eine Hausratversicherung? Falls ja, überprüfe mal die Klauseln. Möglicherweise hast du bereits einen Cyberschutz integriert. Falls nicht, denk darüber nach, deine Versicherung zu aktualisieren oder zu erweitern. Cyberversicherungen, oft im Paket mit Hausratversicherungen, bieten nicht nur Schutz vor Betrugsversuchen wie dem gerade beschriebenen, sondern auch vor anderen unangenehmen Vorfällen: Cybermobbing, Kreditkartenbetrug, Datenverlust, Urheberrechtsverletzungen oder Identitätsdiebstahl.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Online-Diensten kann helfen, Schäden zu verhindern. Und falls doch mal etwas passiert, steht der Cyberschutz parat. In einer Zeit, in der ein Grossteil unseres Lebens online stattfindet, sollte er einfach dazugehören.

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