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Berufswandel im Zeichen der Digitalisierung

«Die Digitalisierung schafft 13 neue Lehrberufe», raschelte es unlängst im Blätterwald. Man berief sich auf eine Auswertung des Staatssekretariats für Berufsbildung (SFBI). Auf ein Nachfragen unsererseits, welche Berufsbilder denn genau der Digitalisierung zuzuschreiben sind, folgte eine prompte Antwort und eine Aufzählung der 13 neuen beruflichen Grundbildungen. Seit 2005 sind tatsächlich 13 neue Lehrberufe entstanden. Allerdings nur 13 und es sind davon längst nicht alle der Digitalisierung zuzuschreiben.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 2 Minuten

 Informatikerin EFZ resp. Informatiker EFZ (entstanden 2005) ist eindeutig ein Beruf, der in der IT-Welt angesiedelt ist, Seilbahn-Mechatronikerin/Seilbahn-Mechatroniker EFZ (entstanden 2006), mag mit ein wenig Vorstellungsvermögen ebenso als ein Beruf, der von der Digitalisierung beeinflusst ist, durchgehen. Bühnentänzerin/Bühnentänzer EFZ (entstanden 2009) ist es aber sicherlich nicht!

Berufe sind immer dem Wandel der Zeit unterworfen. Was ändert sich nun tatsächlich und wer ist am meisten davon betroffen?

Berufe der Mittelschicht im Wandel

Die ersten Büros entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts. Dort wurden anfallende Schreibarbeiten wie Bilanzierungen, Inventarlisten oder Korrespondenzen erstellt. Büros waren damals noch einfache Schreibstuben, die sich im 20. Jahrhundert von Einzel- oder Gemeinschaftsbüros zu Grossraumbüros wandelten. Mit dem Einzug der EDV entstand um die Jahrtausendwende der Trend zum Home-Office. Der Trend der Zukunft geht in Richtung «Smart Office». Das gesamte Unternehmen wird vernetzt. Teamarbeit wird zur wichtigen Fähigkeit, repetitive und monotone Arbeit übernimmt der Computer. Die Zeit der «gesichtslosen» Heerscharen von Angestellten, die alle die gleiche Tätigkeit ausüben, ist vorbei. Spezialisten, aber auch Universaltalente, die sich ständig neuen Aufgaben widmen können, sind gefragt. Quereinsteiger werden sich angesichts dieser Tatsache nur schwer behaupten können. Eine solide Ausbildung, gefolgt von weiteren Spezialisierungen, wird zur Pflichtübung. Fachkräfte und Spezialisten sind nach wie vor gefragt.

Sind Führungskräfte weniger betroffen?

Nein, der Spruch «Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit», gilt mehr denn je. Erfolgreiche Geschäftsführer passten sich schon immer dem Wandel der Zeit an, erkannten Risiken, aber auch Chancen für Ihr Unternehmen. Die Fähigkeit, Trends zu erkennen, zu bewerten und entsprechend zu handeln wird für diese Berufsgruppe mehr denn je zur Schlüsselkompetenz.

Die Berufe der Unterschicht brechen weg, oder?

Es ist naheliegend, dass Roboter und Computer die weniger anspruchsvollen Berufe wegrationalisieren werden. Doch ist das tatsächlich so? Roboter werden immer Aufsichts- oder Wartungspersonal benötigen. E-Bikes oder Elektroroller müssen eingesammelt, aufgeladen und an die Verteilerposten zurückgebracht werden. Einige Arbeiten werden wegfallen, es werden aber auch neue entstehen, wo sich der Einsatz von Computern oder Robotern (noch) nicht lohnt. Wer keinen gehobenen Job bekommen kann, durfte noch nie wählerisch sein. Eine Ausbildung, egal welche, die beweist, dass die Fähigkeit und der Wille zum Lernen vorhanden sind, kann auch hier entscheidend für eine Anstellung sein.

Handwerk mit goldenem Boden?

Klassische Berufe wie Bäcker oder Metzger wird es immer geben. Zwar wird vieles, was diese Berufsgruppe herstellt, auch maschinell gefertigt, doch es besteht auch ein Gegentrend. Qualität wird immer Wertschätzung erhalten. Wer in einem traditionellen Beruf wirklich gut ist, darf sich zu Recht glücklich schätzen.

Mehr Chance als Bedrohung

In Zukunft wird es wenig Berufe geben, die nicht von der Digitalisierung geprägt sein werden. Daher lohnt es sich, der Informatik den Stellenwert einzuräumen, die sie verdient. Das sollte bereits in der Schule erfolgen, die für ein logisches Grundverständnis der Schüler sorgen sollte. Die Berufsfelder werden nicht verschwinden, aber sie werden sich grundlegend verändern. Das führt dazu, dass neue Lehrberufe entstehen, wie beispielsweise der Kaufmann im E-Commerce (Deutschland, seit 2018), ein dreijähriger Ausbildungsberuf, dessen Existenz der wachsenden Bedeutung des Onlinehandels zuzuschreiben ist.

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