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Bargeldlos bezahlen mit Twint, Apple Pay, PayPal, Google Pay und Samsung Pay – die Vor- und Nachteile der einzelnen Dienste

Twint, Apple Pay, PayPal, Samsung Pay oder doch lieber Google Pay? Diese Frage stellt sich zurecht, denn obwohl die Dienste auf den ersten Blick ähnlich wirken, gibt es wichtige Unterschiede in ihren Vor- und Nachteilen. Twint ist in der Schweiz besonders populär, allerdings auch auf den Schweizer Markt beschränkt.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 4–6 Minuten

 

Twint selbst bestätigt, dass der Dienst ausschliesslich in der Schweiz nutzbar ist und lediglich Schweizer Franken als Währung unterstützt. Die Konkurrenz – PayPal, Apple Pay, Samsung Pay und Google Pay – ist hier breiter aufgestellt und deckt deutlich mehr Länder und Banken ab. Doch auch diese Dienste haben ihre Tücken. Besonders problematisch sind die Einschränkungen durch die Betriebssysteme sowie der Ausschluss älterer Smartphones und älterer

 

So funktioniert bargeldloses Bezahlen mit Twint

Twint ist eine App, mit der in vielen Situationen bargeldlos und ohne Kreditkarte gezahlt werden kann. Dies funktioniert auf unterschiedliche Weise. Wenn ein sogenannter «Beacon» (ein Lesegerät) vorhanden ist, reicht es, das Smartphone mit der installierten Twint-App in die Nähe zu halten. Ist kein Beacon verfügbar, kann die Zahlung über einen QR-Code abgewickelt werden. Twint wird von über 70 Schweizer Banken unterstützt, jedoch nicht von ausländischen Banken. Dies schränkt die Nutzung für Personen ohne ein Schweizer Bankkonto erheblich ein. Sollte die gewünschte Bank nicht dabei sein, steht eine Prepaid-Option zur Verfügung, bei der das Guthaben per Konto oder Guthabencode aufgeladen wird.

Eine alternative Variante nennt sich «UBS-Twint». Diese App wird von der UBS bereitgestellt und ermöglicht die direkte Abrechnung über ein UBS-Bankkonto. Sie kann jedoch auch ohne UBS-Konto genutzt werden, indem eine Kredit- oder Prepaidkarte mit der App verknüpft wird. Darüber hinaus bieten 32 weitere Schweizer Banken, darunter PostFinance, BVC, Credit Suisse und Raiffeisen, eigene Twint-Apps an.

Mit Twint kann man nicht nur an der Supermarktkasse oder im Hofladen bezahlen, sondern auch im Restaurant, am Parkautomaten und online. Zudem lassen sich Geldbeträge an Freunde senden, SBB-Tickets via App bezahlen und Spenden für Vereine sammeln. Derzeit ist Twint jedoch ausschliesslich in der Schweiz nutzbar, und die fehlende Unterstützung für ausländische Banken schränkt den Einsatz ausserhalb der Schweiz zusätzlich ein.

  • Unterstützte Schweizer Banken: 70+
  • Unterstützte ausländische Banken: keine
  • In unterstützten Geschäften bezahlen: ja
  • Im Internet bezahlen: ja
  • Parktickets bezahlen: ja
  • Geld versenden und anfordern: ja
  • Kundenkarten hinterlegen: ja
  • Wearable-Support: nein
  • unterstützte Betriebssysteme: Android, iOS
  • Weitere Apps einbinden: k. A.
Symbol für bargeldloses Bezahlen, das eine Kreditkarte in einer Hand zeigt. Links neben der Karte befinden sich Wellenlinien, die einem Wireless-Netzwerk ähneln und um 90° nach rechts geneigt sind. Das gesamte Symbol ist in einem ovalen Rahmen abgebildet und repräsentiert kontaktlose Zahlungsoptionen.
Abbildung 1 Das Symbol für kontaktloses Bezahlen. Hier kannst du mit den Apps auf dem Smartphone bezahlen.

Apple Pay

Mit Apple Pay lässt sich – ähnlich wie mit Twint – in Geschäften, Restaurants, an Tankstellen, in Taxis, über die SBB-App, online und überall dort bezahlen, wo das Symbol für kontaktloses Bezahlen oder das Apple-Pay-Symbol zu sehen ist.
Apple Pay wird von allen neueren Apple-Geräten unterstützt, darunter iPhones, iPads, die Apple Watch und Mac-Computer. Allerdings sind Geldtransfers derzeit nur in den USA möglich. Dafür akzeptieren bereits einige ausländische Einrichtungen des öffentlichen Nahverkehrs Apple Pay als Zahlungsmittel, ebenso Hochschulen in Kombination mit dem Studierendenausweis. Auch in Messages for Business kann mit Apple Pay bezahlt werden.

  • Unterstützte Schweizer Banken: 20+
  • Unterstützte ausländische Banken: 99+
  • In unterstützten Geschäften bezahlen: ja
  • Im Internet bezahlen: ja
  • Parktickets bezahlen: falls verfügbar
  • Geld versenden und anfordern: nur in USA
  • Kundenkarten hinterlegen: ja
  • Wearable-Support: ja
  • unterstützte Betriebssysteme: iOS, WatchOS, MacOS
  • Weitere Apps einbinden: ja, über Apple Wallet

 

PayPal

Ohne diesen Online-Bezahldienst wäre die Liste unvollständig: PayPal.
Das kalifornische Unternehmen existiert seit 1998 und hatte zur Jahrtausendwende sogar Elon Musk als Mitinhaber und technischen Leiter. Als Mitgründer von X.com, dem Vorgänger von PayPal, war er massgeblich an der Entwicklung beteiligt. Durch die Integration in eBay erlangte PayPal schnell internationale Verbreitung und Akzeptanz.

PayPal ist auf die Zahlungsabwicklung im Onlinehandel spezialisiert. Der Dienst funktioniert sowohl auf Computern als auch per App auf Smartphones. Zur Kontoerstellung reicht eine gültige E-Mail-Adresse aus. Eine Kreditkarte ist nicht zwingend erforderlich, da PayPal auch mit einem normalen Bankkonto genutzt werden kann – sogar ohne hinterlegte Zahlungsquelle, wenn auch nur eingeschränkt. Auch das Versenden von Geld ist möglich, und zum Empfang reicht erneut eine E-Mail-Adresse – das PayPal-Konto kann später eingerichtet werden. PayPal hebt besonders den Käuferschutz und die Sicherheitsfunktionen hervor, die es bietet. Über Drittanbieter-Apps kann PayPal auch im stationären Handel und an Tankstellen genutzt werden, und es lässt sich in Google Pay integrieren.

Für Einkäufe über PayPal, die nicht in Fremdwährung erfolgen, fallen keine zusätzlichen Kosten für Käufer an. Für Verkäufer hingegen werden hohe Transaktionsgebühren fällig.

  • Unterstützte Schweizer Banken: k. A.
  • Unterstützte ausländische Banken: k. A.
  • In unterstützten Geschäften bezahlen: ja
  • Im Internet bezahlen: ja
  • Parktickets bezahlen: mit Apps
  • Geld versenden und anfordern: ja
  • Kundenkarten hinterlegen: k. A.
  • Wearable-Support: nein
  • unterstützte Betriebssysteme: iOS, MacOs, Windows, etc.
  • Weitere Apps einbinden: ja

 

Google Pay

Google Pay ist derzeit in 27 Ländern verfügbar und seit 2019 auch in der Schweiz.
Der Bezahldienst funktioniert ähnlich unkompliziert wie Twint oder Apple Pay und ermöglicht das Bezahlen in Geschäften, Restaurants, an Tankstellen, in Taxis, online und überall dort, wo das Symbol für kontaktloses Bezahlen oder das Google-Pay-Symbol zu sehen ist.

Um Google Pay nutzen zu können, müssen entweder Kredit-, Debit-, Kunden- oder Geschenk-Kartendaten hinterlegt oder ein PayPal-Konto verknüpft werden. Der Bezahldienst kann auch über Drittanbieter-Apps genutzt werden. Unterstützt werden derzeit Android-Smartphones und -Smartwatches sowie aktuelle iPhone-Modelle.

  • Unterstützte Schweizer Banken: 99+
  • Unterstützte ausländische Banken: 99+
  • In unterstützten Geschäften bezahlen: ja
  • Im Internet bezahlen: ja
  • Parktickets bezahlen: mit Apps
  • Geld versenden und anfordern: mit Apps
  • Kundenkarten hinterlegen: ja
  • Wearable-Support: ja
  • unterstützte Betriebssysteme: Android, iOS
  • Weitere Apps einbinden: ja, über Google Wallet

 

Samsung Pay

Das bargeldlose Bezahlen mit Samsung Pay gibt es seit 2015 und es funktioniert ähnlich unkompliziert wie Apple Pay oder Google Pay.
In Kooperation mit Partnern, wie zum Beispiel Brack, ist auch das Bezahlen bei Online-Einkäufen möglich. Samsung Pay erlaubt zudem das Hinterlegen von Kundenkarten direkt über die eigene App. Theoretisch kann mit Samsung Pay weltweit bargeldlos bezahlt werden. In der Praxis sind jedoch noch nicht alle Terminals technisch dazu in der Lage. Zahlvorgänge können prinzipiell überall dort abgewickelt werden, wo das Symbol für bargeldloses Bezahlen zu finden ist.

  • Unterstützte Schweizer Banken: 99+
  • Unterstützte ausländische Banken: k. A.
  • In unterstützten Geschäften bezahlen: ja
  • Im Internet bezahlen: ja
  • Parktickets bezahlen: falls verfügbar
  • Geld versenden und anfordern: nein
  • Kundenkarten hinterlegen: ja
  • Wearable-Support: ja
  • unterstützte Betriebssysteme: Android 6.0 und höher
  • Weitere Apps einbinden: k. A.

 

Fazit

Google Pay, Apple Pay und Samsung Pay ermöglichen das bargeldlose Bezahlen überall dort, wo das entsprechende Symbol zu finden ist, und können das Mitführen einer Kredit- oder Girokarte obsolet machen. Twint ist in der Schweiz besonders weit verbreitet und vereinfacht Bezahlvorgänge sowie das Senden und Empfangen von Geldbeträgen erheblich, funktioniert jedoch nicht im Ausland. Apple Pay und Twint lassen sich in die SBB-App integrieren, was die Nutzung im öffentlichen Verkehr erleichtert. Während Apple Pay durch Vielseitigkeit überzeugt, ist der Dienst auf Apple-Geräte beschränkt. PayPal eignet sich besonders für Online-Einkäufe und überzeugt durch das unkomplizierte Versenden von Geldbeträgen sowie die Integration in Google Pay, kann jedoch für das bargeldlose Bezahlen allein nur eingeschränkt verwendet werden. Für Auslandsreisen empfiehlt sich neben Bargeld eine Kombination aus verschiedenen Giro- oder Kreditkarten sowie einer international anerkannten App zum bargeldlosen Bezahlen.

Lucien Cadonau und Dominik Neuffer

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