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Virtuelle Felder – so erstellen Sie Excel-Formeln in cobra

Zugegeben, auf den ersten Blick wirkt dieser Ratgeber vielleicht sehr spezifisch. Doch wenn du öfter Daten aus cobra in Excel exportierst, ist es durchaus möglich, dass du auch virtuelle Felder aus der Datenbank benötigst.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 4–6 Minuten

In diesem Tutorial bekommst du zusätzlich eine Einführung in die cobra-Skriptsprache und erstellst dabei einen anklickbaren Hyperlink in Excel.

 

Die Ausgangslage

Wir verwenden die Demodatenbank und cobra CRM BI 2021 für unser Beispiel. Deine cobra-Installation kann anders aussehen, und es ist möglich, dass dir einige Funktionen nicht zur Verfügung stehen. Wende dich in diesem Fall an deine Systemadministratorin oder deinen Systemadministrator.

In unserem Beispiel lautet die Anforderung so: Du möchtest eine Teilnehmerliste, die du zuvor in cobra recherchiert hast, in eine Excel-Datei importieren. Dabei soll ein zusätzliches Feld, das den Nachnamen des Teilnehmenden enthält, ein anklickbarer E-Mail-Hyperlink sein.

Die Anatomie eines Links

Wie sich praktische Hyperlinks in Excel mit Formeln erstellen lassen, haben wir bereits in einem vorausgegangenen Beitrag erklärt.

[Weiterlesen: E-Mails aus Excel (mit Formeln) verschicken – warum nicht?]

 

Nun werden wir diese Excel-Formel direkt in cobra erzeugen.

Was in Excel letztlich ankommen soll, muss wie diese Formel aussehen.

=HYPERLINK(Hyperlink_Adresse; [Freundlicher_Name])

«Hyperlink_Adresse» ist in unserem Fall der klickbare E-Mail-Hyperlink, den wir erzeugen möchten, und «Freundlicher_Name» der optionale Anzeigetext (der Nachname).

Also:

=HYPERLINK(„mailto:[E-Mail-Adresse]“;“[Nachname]“)

Für den Fall, dass keine E-Mail-Adresse hinterlegt sein sollte, wird unsere Formel in cobra den Wert «Leer» übergeben.

 

Virtuelle Felder

Wahrscheinlich nutzt du in cobra bereits virtuelle Felder, ohne es zu bemerken. Ein Beispiel dafür ist das virtuelle Feld «Briefanrede».

Du findest sie in «Datei > Datenbank > Datenbankstruktur > Virtuelle Felder».

Screenshot, der die Optionen für virtuelle Felder in den Datenbankeinstellungen von cobra zeigt. Es sind verschiedene Einstellungen und Anpassungsmöglichkeiten sichtbar, die zur Erstellung und Verwaltung virtueller Felder verwendet werden können.
Abbildung 1 Virtuelle Felder.

Mit «Neu» legst du ein neues Feld an. Als Feldtyp wählst du «Berechnetes Feld», vergib einen Namen (in unserem Beispiel «Hyperlink») und bestätige mit «OK».

Screenshot, der zeigt, wie ein virtuelles Feld in cobra angelegt wird. Der Bildschirm zeigt zusätzlich, welche Optionen bei der Erstellung ausgewählt werden können.
Abbildung 2 Lege ein neues Feld an.

Im Editor

Du befindest dich im Formeleditor.

Screenshot des Formeleditors in cobra, der die bereits erstellte Formel anzeigt. Der Bildschirm zeigt den Feldnamen sowie ein Auswahlfeld mit den verfügbaren Optionen: Funktionen, Operatoren, Felder und Konstanten.
Abbildung 3 Der Formeleditor

Jetzt wählst du unter «Funktionen» «Logisch» aus und fügst per Doppelklick als erste Funktion «Iif(, ,)» ein.

Diese funktioniert folgendermassen:

Iif (Ausdruck, True-Teil, FalsePart)

Unter «Ausdruck» wird eine Bedingung formuliert, die den «True-Teil» aktiviert, wenn sie erfüllt ist. Andernfalls wird der «FalsePart» ausgeführt.

Die vollständige Formel soll ein «Leer» ausgeben, sofern keine E-Mail-Adresse hinterlegt wurde. Wurde eine E-Mail-Adresse in das entsprechende Feld eingegeben, soll unsere Excel-Formel erzeugt werden.

Dazu müssen wir an der Stelle des Ausdrucks eine weitere Funktion einfügen.

«IsNullOrEmpty(String)» heisst hierfür die benötigte Funktion. Sie prüft, ob das Feld für die E-Mail-Adresse der Anzusprechenden Person ausgefüllt wurde.

Passe deine Formel also dementsprechend an:

Iif (IsNullOrEmpty([E-Mail Asp]), ‚Leer‘, FalsePart)

Den Feldnamen musst du nicht von Hand eingeben, du kannst bequem über das Menü «Felder» alle verfügbaren Datenbankfelder durchstöbern und das benötigte mit Doppelklick in deine Formel einfügen.

Was nun abschliessend noch fehlt, ist der Teil, in dem die Excel-Formel erzeugt wird.

Betrachten wir zuerst noch einmal den Teil, den wir erzeugen möchten.

=HYPERLINK(„mailto:[E-Mail-Adresse]“;“[Nachname]“)

Wir müssen nur ein paar kleinere Änderungen vornehmen, damit dieser Teil auch in cobra funktioniert.

Die Platzhalter «[E-Mail-Adresse]» und «[Nachname]» können wir nahezu eins zu eins ([E-Mail-Adresse] wird zu [E-Mail Asp]) übernehmen. Nur die restlichen Zeichen müssen wir als Zeichenkette (String) um diese Felder herum konstruieren. Das geschieht mit Pluszeichen (+) und Apostrophen (‚).

Die vollständige Formel sieht dann folgendermassen aus:

Iif (IsNullOrEmpty([E-Mail Asp]), ‚Leer‘ , ‚==HYPERLINK(„mailto: ‚ + [E-Mail Asp] + ‚ „;“‚+ [Nachname]+ ‚“)‘ )

Alles, was hier kein Datenbankfeld ist, wird zwischen Hochkommas gestellt und der gesamte Ausdruck mit Pluszeichen verknüpft. Wenn du dich über das doppelte Gleichheitszeichen vor «Hyperlink» wundern solltest – dazu kommen wir in wenigen Momenten.

 

Nach Excel exportieren

Wenn du deine Formel richtig eingegeben hast, kannst du sie speichern und zur Adressliste zurückkehren. Wenn du sehen möchtest, ob deine Formel korrekt erzeugt wird, kannst du dir die Spalte in der Adressliste anzeigen lassen (Rechtsklick in die Kopfzeile > Spaltenauswahl oder Layout > Spaltenauswahl).

Screenshot, der zeigt, wie die Spalte mit der Hyperlink-Formel in der Adressliste angezeigt werden kann. Der Bildschirm zeigt die Schritte, um die Spalte sichtbar zu machen, indem man einen Rechtsklick in die Kopfzeile macht und die Option „Spaltenauswahl“ wählt.
Abbildung 4 Spaltenauswahl

Jetzt kannst du deine Daten exportieren (Daten > Export).

Du kannst entweder ein neues Exportformat anlegen oder ein bereits vorhandenes verwenden. Achte jedoch darauf, das neu erzeugte Feld («Hyperlink») zu deinen ausgewählten Feldern hinzuzufügen.

Screenshot des Dialogs zum Adressexport in cobra, der die Auswahl der Felder und Exportformate zeigt.
Abbildung 5 Adressexport

Ein kleiner Schönheitsfehler bleibt noch zu beheben

Wenn du die Excel-Datei öffnest, wirst du feststellen, dass die Hyperlinks leider nicht als solche übernommen werden. Das ist ein Problem, das Excel beim Import von Dateien dieser Art hat.

Selbst wenn du den Hyperlink nach dem Muster

=HYPERLINK(„mailto:[E-Mail-Adresse]“;“[Nachname]“)

korrekt erstellt hast, wird Excel ihn nicht als Formel interpretieren. Hier kommen die doppelten Gleichheitszeichen von weiter oben ins Spiel. Der Kniff besteht darin, dem Excel-Feld ein «überflüssiges» Sonderzeichen bereits bei der Programmierung in cobra mitzugeben.

Der Beitrag, den ich zu diesem Thema fand, verwendete ein vorhergehendes Hochkomma, was bei meinem Versuch jedoch nicht funktionierte.

Mit einem doppelten Gleichheitszeichen hingegen klappte der Trick tadellos.

Screenshot, der die Ansicht der soeben erstellten Hyperlink-Formeln in Excel-Zellen zeigt. Die Formeln sind mit einem doppelten Gleichheitszeichen (==) versehen, um sicherzustellen, dass Excel sie als Formeln erkennt, nachdem das überflüssige Gleichheitszeichen entfernt wurde. Die Zellen enthalten die Struktur ==HYPERLINK("mailto:[E-Mail-Adresse]";"[Nachname]").
Abbildung 6 Datenansicht in Excel

Ein simples «Suchen und Ersetzen» der doppelten Gleichheitszeichen durch ein Gleichheitszeichen bringt den gewünschten Effekt, dass Excel die Spalteneinträge als anklickbare Hyperlinks annimmt.

Screenshot, der die Funktion „Suchen und Ersetzen“ in Excel zeigt, um das doppelte Gleichheitszeichen (==) durch ein einfaches Gleichheitszeichen (=) zu ersetzen. Dies ermöglicht es, die zuvor eingefügten Hyperlink-Formeln korrekt zu aktivieren.
Abbildung 7 Suchen und Ersetzen
Screenshot einer Excel-Tabelle, die das Ergebnis der korrekten Hyperlink-Formeln in den Zellen anzeigt. Die Hyperlinks sind erfolgreich implementiert und verlinken die E-Mail-Adressen mit den entsprechenden Nachnamen, was die korrekte Funktionalität bestätigt.
Abbildung 8 Und das gewünschte Ergebnis

Zu schwierig?

Du findest Tutorials wie dieses zu cobra CRM interessant? Wir freuen uns auf ein Feedback.

Anpassungen wie diese sind dir zu kompliziert? Als cobra-Partner nehmen wir Anpassungen wie diese gerne für dich vor.

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