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Spielerisch Depressionen entgegenwirken (Shadow’s Edge)

Dass Selbstreflexion und Achtsamkeit uns durch schwierige Lebensabschnitte bringen, ist nicht erst seit Corona so. Das Anti-Stress-Spiel Shadow’s Edge entsprang dem «Digging Deep Project» von 2014, einem Tagebuch, das sich speziell an Jugendliche richtet.

Durchschnittliche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Die Zielgruppe von Shadow’s Edge sind in erster Linie Jugendliche, die ein einschneidendes Trauma zu verarbeiten haben (oder unter chronischen oder schwerwiegenden Krankheiten leiden). Nachdem sich Jugendliche kaum Ratgeber für ein besseres Leben kaufen würden, wurde der Weg über ein mobiles Spiel gewählt, um speziell auch dieser Altersgruppe eine Hilfestellung anzubieten.

Shadow’s Edge basiert auf den Prinzipien der Erzähltherapie, auf Positiver Psychologie und dem Wissen, dass Dinge auszudrücken ein Schlüssel für mentale Gesundheit ist.

Kann dieses Spiel auch einer grösseren Spielergemeinde zu mehr Ausgeglichenheit im Alltag verhelfen? Ein Versuch.

Die Stadt, die dem Spiel seinen Namen gibt: Shadow’s Edge

Die Spielfigur erwacht in Shadow’s Edge. Es dauert jedoch nicht lange und wir treffen auf einen der Wächter, Tyler, der uns dabei hilft, uns in ihr zurechtzufinden. Dazu gibt er uns Aufträge, die weitere Areale und Stufen des Spiels freischalten und uns im Verlauf auf weitere Wächter treffen lassen.

Wir erfahren, Shadow’s Edge wurde von einem Sturm heimgesucht und ihrer Farben beraubt. Zugleich wurden die Seiten eines Tagebuchs verstreut, die es ebenso einzusammeln gilt.

So weit, so gut

Damit ist auch schon fast alles erklärt, was zum Spielen nötig ist. Die gefundenen Tagebuchseiten regen mit Fragen zur Selbstreflexion an. So entsteht Blatt für Blatt eine Sammlung der persönlichen Gefühlswelt und inneren Einkehr.

Jede erfüllte Aufgabe wird belohnt. Das kann zum Beispiel eine Erweiterung der Graffiti-Ausrüstung sein. Denn gleichzeitig ist die Stadt auch eine gigantische Leinwand, die es mit Kunstwerken zu füllen gilt. Diese können in einem späteren Level auch mit anderen Spielenden in einer Community geteilt werden. Auch wenn nicht unbedingt immer Kunstwerke entstehen, die es zu teilen lohnt, führt doch gerade das Ausleben der eigenen Kreativität zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit.

Die Aktionen im Spiel haben einen direkten Einfluss auf die Stadt. Ist zu Beginn noch alles aus dem Gleichgewicht, blüht die Stadt mit dem Spielfortschritt nach und nach auf und findet zurück zum alten Glanz. Das Wetter wird besser, es wird heller, die Bauwerke reparieren sich von selbst, Pflanzen, Blumen und Grünflächen kehren zurück.

Auch die Spielenden von Shadow’s Edge blühen nach eigenen Angaben wieder auf. Sie berichten, dass sie merklich belastbarer und ausgeglichener sind und sich allgemein wohler fühlen. Das hat eine Studie mit der niederländischen Organisation für emotionale Gesundheit und der Abteilung für Positive Psychologie der Universität Twente herausgefunden

Dabei leisten auch die Wächter einen nicht unmerklichen Beitrag, indem sie Übungen vermitteln, mit denen sich Angstzustände und Stress besser bewältigen lassen.

Mein persönliches Fazit

Die App verspricht, dass positiv denken und Stress abbauen in nur wenigen Minuten pro Tag möglich ist. Das Spiel vermittelt Achtsamkeit, Selbstreflexion und fordert zu mehr Selbstliebe auf.  Spielende lernen so, selbst die Kontrolle über ihre eigene psychische Gesundheit zu übernehmen.

Das mag mit Shadow’s Edge tatsächlich möglich sein. Jedoch das Belohnungssystem, die zahlreichen Missionen und Benachrichtigungen empfand ich persönlich als zu stressig. Für die eigentliche Zielgruppe der App ist dies vermutlich genau der Anreiz, um sich wiederholend mit der Selbstreflexion zu befassen.

Shadow’s Edge zum Download finden Sie hier.

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